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„Wir bitten unsere Gäste gern, anderen Gästen eine Postkarte zu schreiben – mit einem Hinweis darauf, was ihnen in der Stadt besonders gefallen hat, was sie empfehlen“, sagt João und lächelt jetzt auf eine fast pastorale Weise freundlich. „Wir lesen diese Karten nicht, wir stecken sie einfach in einen Umschlag und schicken sie an die Gäste, die demnächst anreisen.“ Die Postkarte nicht als Gruß aus den Ferien, sondern als Botschaft an einen Urlaub, den man erst noch antritt.
Diese Neufassung eines Gedankens sagt viel aus über den Gastgeber von Santa Clara 1728 und sein Konzept Silent Living. Das kleine, aber aufwändig renovierte Stadthaus aus dem 18. Jahrhundert reckt seine vier Etagen hinter dem Panthenon in den Himmel über dem Stadtteil Graça. Schon hier anzukommen, ist ein Erlebnis: Wenn sich die monumental hohe Tür öffnet, wenn man sehr persönlich empfangen wird, einen Tee erhält, und sich die Augen langsam an das Dämmerlicht in dem hohen Raum gewöhnt. Eine graue Polsterlandschaft zwischen grauen Wänden, der Boden aus hellem Naturstein, im Treppenhaus lehnt ein gewaltiges dunkles Gemälde, wie man es sonst eher in einem Nationalmuseum sieht.
João Rodrigues ist eigentlich Flugkapitän. Irgendwann besann er sich einer Eigenschaft seiner Familie, die ihn nie richtig los gelassen hat: Gastgeber zu sein. „Wir hatten immer ein offenes Haus“, sagt er, „es gab eigentlich ständig Besuch. Wir teilten unser Essen mit unseren Gästen, selbst wenn es eher einfach war.“ Diesen Gedanken hat er bereits in eine Unterkunft an der Atlantikküste übertragen. Bei den „Casas na Areia“ handelt es sich um vier einfache Strandhäuser. Mit Reet gedeckt, ohne Fenster, ohne Türen, ohne festen Boden. Vorhänge wehen im Wind. Das Meer rauscht, der Sand rieselt. Aber es gibt eine voll ausgestattete Küche und lange Tische. Ein Ort der Gemeinschaft nach einem Tag am Strand.
Und eine ähnliche Magie verströmt auch das Stadthaus „Santa Clara 1728“. Es beeindruckt mit seiner Lage mitten in einem der lebendigsten Teil der Stadt, es verfügt über umwerfend schöne Zimmer, puristisch, mit großen Bädern und tollem Blick auf den Panthenon. Und wenn sich leise die hohe Tür hinter einem schließt, dann vermittelt einem dieser Ort eine Entspanntheit, wie man manchmal – nicht nur auf Reisen – vermisst.
Die Gäste bilden eine Gemeinschaft auf Zeit. Dabei begegnet man einander maximal beim Frühstück an der langen Tafel. Der Koch kommt und sagt, was er vorbereitet hat. Wir äußern unsere Wünsche. Und während wir genießen, meist in drei Gängen, setzen sich nach und nach andere Gäste dazu. Man grüßt einander, tauscht sich aus, ein Wohngemeinschaft auf Zeit. Es herrscht eine einzigartige Ruhe an diesem Ort. Und es überrascht nicht, wenn João sagt, dass viele Gäste verlängern. Der Mindestaufenthalt beträgt ohnehin zwei Nächte. Wer sich darauf einlässt, erlebt den einzigartigen Luxus portugiesischer Gastfreundschaft.
Das Buch ist am 15. Juni 2022 erschienen im Berliner Reisedepeschen Verlag.
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Ab sofort eines unserer Lieblingshotels in Lisboa:
Santa Clara 1728
Campo de Santa Clara 128 RC
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